Dampfnudeln

Dampfnudeln, genau genommen kein Kuchen, aber Mehlspeisen zählen auch. Alleine das Wort löst schon Kindheitserinnerungen aus. Die gab’s bei meiner Oma – der Mehlspeisenoma. Mit Vanillesoße, natürlich. Gereicht haben sie nie. Natürlich nicht. Die Pfanne hab ich mittlerweile geerbt. Oder besser gesagt, von meiner Mutter ausgeliehen, also geerbt.

Hefeteig:

  • 500 g Mehl
  • 1/4 l lauwarme Milch
  • 80 zerlassene Butter
  • 50 g Zucker
  • Prise Salz
  • 20 g Würfelhefe
  • 1 mittelgroßes Ei

Zum Garen:

  • 100 g Butter
  • 1/8 l Milch
  • 120 g Zucker

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Hefeteig zu machen. Ich hab mich heute dafür entschieden, den Teig mit dem Handmixer mit Knethaken zu machen. Mit der Hand ist die Reihenfolge etwas anders.

Die Milch in einem Topf erwärmen, die Butter darin schmelzen. Das Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel vermengen. Die lauwarme Milch mit der Butter dazu gießen. Die Milch darf wirklich nur lauwarm sein. Hefe verträgt Temperaturen über 40 Grad nämlich genauso gut wie Superman Kryptonit. Und Zugluft mag sie auch nicht. Zurück zum Teig: Die Hefe über den Zutaten zerbröseln und das Ei dazu. Jetzt die Zutaten zuerst mit geringer Geschwindigkeit und dann mit Vollgas verkneten, so lange bis sich der Teig freiwillig von der Schüsselwand trennt.

Jetzt den Teig an einem warmen Ort, 30-40 Grad, zugedeckt ca. eine Stunde gehen lassen. Kann man auch im Backofen machen. Dann zu 9 Kugeln formen und am besten auf Backpapier legen. Die Hände davor etwas bemehlen, sonst klebt der Teig an den Händen. Den Teig noch mal für ca. 10 Minuten gehen lassen. Währenddessen die Garflüssigkeit zubereiten. In einer flachen Pfanne – ich hab die Dampfnudelpfanne meiner Oma dafür geerbt – die Milch mit Butter, Zucker und einer Prise Salz erwärmen. Die gegangenen Nudeln, die jetzt hoffentlich noch da sind, in die lauwarme Flüssigkeit setzen. Auch hier wieder ans Kryptonit denken! Den Nudeln noch einen Moment geben sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Dann einen dicht abschließenden Deckel drauf, der auch erst wieder runter darf wenn alles vorbei ist. So wie mit dem Sicherheitsbügel bei der Achterbahn. Bei Mittelhitze zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und noch 30 Minuten weiter köcheln lassen. Wenn es zum Knistern anfängt, Herd ausschalten und mit Restwärme fertigstellen. Wie das Knistern klingt, wisst ihr wenn es knistert! Dampfnudeln noch ein wenig in der Form stehen lassen und dann vorsichtig herauslösen und auf einer warmen Platte servieren.

Ich mag dazu am liebsten Vanillesoße. Selbstgemacht. Rezept gibt’s hier.

Noch ein Wort zur Dampfnudelpfanne. Da eignet sich nicht jede. Der Deckel muss dicht abschließen und so geformt sein, dass das Kondenswasser seitlich abfließen kann. Der Rand sollte relativ hoch sein. Ob mit oder ohne Glasdeckel ist eine Frage des Vertrauens und der Gedult. Mit sieht man, wie weit sie sind. Ohne muss man die Geduld haben, lange genug zu warten, bevor man den Deckel öffnet und das Vertrauen, dass es der richtige Moment ist. Manche verwenden dafür auch einen Römertopf. Ich empfehle es einfach auszuprobieren.